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Pause, Auszeit und Urlaub

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Auch ich brauche mal eine Pause, Auszeit oder Urlaub. Zum Glück sind wir keine Computer – doch sogar die müssen von Zeit zu Zeit ausgeschaltet werden, um wieder schneller und effektiver zu sein.

Da ich seit Februar meinen neuen Lebensplan konsequent verfolgt hatte, zeigten sich diesen Sommer dann doch schon Ermüdungserscheinungen. Zuerst möchte man diese zwar nicht wahrhaben, denn warum sollte man auf einmal schwächeln, wenn man das Pensum, das man sich vorgenommen hat, bis jetzt auch geschafft hat. Da muss doch vielleicht sogar noch ein wenig mehr möglich sein, z.B. noch fitter werden, noch weniger Kilos auf die Waage bringen, ……, solange bis der Körper oder die Seele streikt!

Bei mir zeigt sich die Überlastung immer durch geringe Abwehrkräfte. Mein sonst ganz gut funktionierendes Immunsystem gönnt sich dann einfach eine Pause und drückt sofort die Escape oder Pause Taste.

Bis ich auf meine Körper höre, ist es dann meist schon zu spät. Mein Immunsystem schaltet schneller ab, bevor mein Kopf begreift, dass es wieder Zeit für eine Pause, Auszeit oder Urlaub ist. Somit hatte ich seit Juni mit einer bakteriellen Augenentzündung, einem Schnupfen, einem Magen-Darm-Virus und jetzt mit einer Stirnhöhleneiterung zu kämpfen.

Dieses Phänomen beobachte ich nicht nur bei mir, sondern auch bei vielen Mitmenschen. Wenn mein Gesprächspartner schon am Telefon hektisch klingt und auch sonst signalisiert, dass er oder sie in den nächsten Wochen gar keine Zeit hat, folgt darauf meist als nächste Nachricht: Ich bin leider krank geworden. Sogar bei meiner Freundin Sabine, die leider MS hat, konnte ich das seit Jahren beobachten. Sehr oft folgte nach ihren Worten „Es ist grad sehr stressig und wir können uns erst z.B. in ein paar Wochen treffen“ interessanterweise der nächste Schub, sodass sie sich eine Pause gönnen musste.

Ich denke ihr habt das alle schon zumindest einmal erlebt, dass nach zu viel Druck, Stress und Zeitmangel prompt irgendeine Krankheit auftaucht, die einem dann zu einer Pause zwingt – und interessanterweise dreht sich die Welt trotzdem weiter, auch wenn man sich für einige Tage ausklinkt.

Also habe ich jetzt die Zeit meines Urlaubes genützt, meine Fitnessuhr abzulegen, zeitlos und ohne Fitness Monitoring durch die Welt zu gehen, und z.B. einfach nur am Strand zu liegen – und das Handy oder andere elektronische Ablenkungen hatten Strandverbot, was dazu führte, dass ich meinen Vitamin D Vorratsspeicher für den Winter auffüllen konnte und ich sogar ein halbes Buch verschlungen habe, wobei ich bei der Spannung wirklich so in der Buchgeschichte gefangen war, dass ich absolut nichts von meiner Umgebung wahrgenommen hatte – ich glaube das könnte so ca. dem entsprechen, was unter dem Begriff Entschleunigung verstanden wird.

Da die meisten von uns ja Gewohnheitstiere sind, so auch ich, bin ich noch immer sehr entschleunigt, es fällt mir noch immer sehr schwer, mich für meine nächsten Bewegungseinheiten aufzuraffen. Also musste ich mich wieder selbst austricksen und habe mir die Schüler und Studenten zum Vorbild genommen. Auch sie schaffen es immer wieder – auch nach mind. 9 Wochen Ferien – sich auf eine oft fast 40 Stundenwoche umzustellen. Also habe auch ich am 1. September wieder begonnen, meine täglichen Bewegungen einzubauen.

Also ich wünsche euch, dass ihr wieder lernt, eurem Körper zuzuhören und rechtzeitig aus dem Hamsterrad auszusteigen bevor die Pause durch eine Krankheit erzwungen wird.

Als Auszeit würde ich euch die Gewohnheit meiner Schwester Rita empfehlen, die sich zumindest eine Zeit lang, nach der Arbeit, als die Kinder noch ihre vollkommene Aufmerksamkeit und Präsenz brauchten – sie waren damals noch zu klein für Handy, Tablet, Nintendo usw. – eine halbe Stunde Auszeit genommen hat, so ähnlich wie ein Mittagsschläfchen, das mein Herr Vater täglich hält. Das haben sogar die damals noch kleinen Kinder verstanden. Als jemand anrief und die Mama wollte, haben die kleinen Mädels einfach gesagt, das geht jetzt nicht, die Mama hat grad ihre Auszeit und wurde dabei von niemandem gestört. Diese Gewohnheit fand ich eine sehr gute Idee, um sich die tägliche kurze Pause zu gönnen und dafür dann wieder voll aufmerksam und präsent zu sein.

Urlaub ist gut und wichtig, tut einfach das worauf Ihr Lust habt und vergesst bitte nicht auf euren Körper zu hören. Bei längerem Urlaub besteht danach allerdings oft die Gefahr, dass der Schlendrian weitergeht und die anstrengenden Dinge, wie z.B. die Schwitzminuten werden dann immer wieder auf morgen verschoben. Wie auch der Liedertext: Ach morgen, ach morgen, ja da fange ich ein neues Leben an. Also nehme ich mir hier die Schüler zum Vorbild und beginne jetzt!

Mein Plan ist, wieder vermehrt Pausen und Auszeit im Alltag einzubauen und trotzdem meinen Bewegungs- und Ernährungsplan ab jetzt wieder streng einzuhalten. Wobei ich glaube, dass man eine Bewegungspause leichter wieder aufheben kann, als die Ernährungssünden wieder rückgängig zu machen. Durch meinen Spanienurlaub habe ich z.B. leider wieder 2 kg mehr auf der Waage, die täglich frischen Baguettes waren einfach zu verführerisch, jetzt schmeckt das Schwarzbrot dafür aber wieder umso besser.

Also alles Liebe für euren Schul-, Arbeits- oder Studiumstart, viel Energiereserven und kleine tägliche Urlaubsmomente, die auch in eurem Alltag möglich sind, damit die Stop Taste des Körpers keine Chance hat, sobald wieder zurückzukommen.

Gelly

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