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Die „Jagdsaison“ ist eröffnet – Beeren und Schwammerl sind da

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Wie alles in diesem Jahr scheinen auch meine Lieblingsfrüchte ein wenig früher als sonst zu blühen und zu reifen. Daher ist es unglaublich aber wahr, es ist Mai und die ersten Erdbeeren und Schwammerln sind da.

Die Erdbeeren habe ich selbst gesehen und auch schon geerntet. Ich liebe es, Walderdbeeren zu pflücken und zu naschen. Deren Geschmack finde ich noch viel intensiver, als jede beste Erdbeere oder Ananas (wie wir manchmal sagen), die man kaufen oder selbst auf den Feldern ernten kann. Doch natürlich greife ich auch gerne auf die großen Erdbeeren, die man an den „Standeln“ am Straßenrand erstehen kann, zurück. Mein Gusto auf Erdbeeren ist derzeit nämlich so groß, dass auch die größte stundenlange Sammlung von Walderdbeeren nicht reichen würde, um meine Gier zu stillen.

Durch meinen Rauchstopp habe ich derzeit nämlich andauernd Hunger und da ist es ganz wichtig, dass ich am Küchentisch oder irgendwo griffbereit eine gesunde Ration an kleinen Leckerlis verfügbar habe, wofür sich sowohl Walderdbeeren oder auch gekaufte ideal eignen. Auch die selbst gepflückten oder gekauften Kirschen finden dafür eine ideale Verwendung.

Wobei ich diese Kirschen nicht selbst gepflückt, sondern ehrlich gekauft habe. 3 Euro wollten die Kinder am Straßenrandstandel für ein halbes Kilo. Da kann ich es schon verstehen, dass so mancher Kirschenbaumbesitzer nicht erfreut ist, wenn man sich an seinem Eigentum bedient. 3 Euro für ein halbes Kilo Kirschen ist schon ziemlich happig, wobei ich gesehen muss, die Qualität war 1a. Ich habe erst heute, nach einer Woche Lagerung und Transport zwischen drei Bundesländern erste eine bräunliche Kirsche entdeckt. Ansonsten war die Ausbeute perfekt und sehr köstlich und somit ihr Geld wert.

Allerdings habe ich dann schon recherchiert, ob man sich überhaupt selbst bedienen dürfte, wenn das Gut scheinbar so teuer ist. Laut meiner Recherchen für die ich keine Garantie übernehme, darf man nur ganz selten Kirschen aus Nachbars Garten naschen – aus: https://diepresse.com/home/diverse/immoapp/5212911/Die-Kirschen-in-Nachbars-Garten

„Wie ist das mit Kirschen oder anderem Obst des Nachbarn? „Früchte, die auf überhängenden Ästen auf meiner Seite der Grundstücksgrenze wachsen, darf ich pflücken und essen – nicht jedoch jene, die zwar in Griffweite, aber jenseits meiner Grundstücksgrenze sind“, erklärt die Wiener Immobilienrechtsexpertin Olivia Eliasz. Anwalt Alexander Illedits ergänzt: „Fällt Obst von Ästen jenseits der Grenze in meinen Garten, gehört es dem Nachbarn, auf dessen Grund der Stamm steht. Dieser kann es von mir einfordern.“

Oder aus mingarta.at/gartenrecht – der Link ist leider nicht mehr auffindbar: Darf ich einen Apfel von einem Ast pflücken, der in mein Grundstück hineinragt? „Die Früchte bzw. Äpfel eines Baumes gehören zwar dem Baumeigentümer, aber der Nachbar, über dessen Boden die Äste ragen, hat das Recht, die betreffenden Früchte zu pflücken. Zu beachten ist aber, dass er zum Pflücken der Früchte weder auf den Baum klettern noch eine Leiter daran lehnen darf. Zum Pflücken der Früchte darf er sich auch nicht auf das Grundstück des Baumeigentümers begeben.“ 

Wenn dir Früchte meines Baumes auf das Grundstück des Nachbarn fallen, gehören sie dann ihm? „Das Gesetz sieht vor, dass der Grundeigentümer die Früchte von jenen Ästen ziehen darf, die sich über seinem Boden befinden (=Überhangsrecht). Hingegen kennt das Gesetz kein „Überfallsrecht“. Deshalb kann der Baumeigentümer jene Früchte zurückverlangen, die von nicht überhängenden Ästen auf den fremden Grund gefallen sind. Wenn von einem auf das Nachbargrundstück überhängenden Ast Obst abfällt, gehört es dem jeweiligen Grundeigentümer bzw. Nachbar. Wenn aber mit einer Windböe Früchte von einem (nicht überhängenden) Ast über den Zaun geweht werden, dann gehören diese Früchte weiterhin dem Eigentümer des Baumes.“

Also solltet ihr einen Geheimplatz haben, an dem Kirschen oder Walderdbeeren wachsen, von dem klar ist, dass ihr auch legal ein paar Früchte ernten dürft, vielleicht lohnt es sich, diesen in den nächsten Tagen einmal zu besuchen.

 

Und nachdem in so manchen Supermärkten schon Eierschwammerl angeboten worden, sind Maskulino und ich bereits vor zwei Wochen ausgeschwärmt, um das erste Schwammerl für die heurige Saison zu finden. Genau um diese Zeit findet in meiner Familie nämlich immer ein unausgesprochener Wettbewerb statt: Jeder strömt aus, um dann ganz stolz zu verkünden, dass er oder sie das erste Schwammerl gefunden hat. Maskulino und ich waren heuer die Verlierer, denn vorigen Freitag sind wir noch leer ausgegangen. Wir fanden zwar reichlich Walderdbeeren, aber kein einziges Schwammerl, das für den Verzehr geeignet gewesen wäre.

Deswegen rief mich meine Frau Mutter gleich ein paar Tage später ganz stolz an, dass sie jetzt schon die ersten zwei Eierschwammerl gesehen hätte. Man beachte, sie hatte sie nur von der Ferne gesehen und meinte, sie sind noch gar nicht der Rede wert, dann deren Größe war laut Fernbeschreibung maximal so groß wie der Nagel des kleinen Fingers, doch auch das zählt. Der Gewinner, des ersten Schwammerlfundes der Saison ist diesmal – im Jahre 2018 – zumindest theoretisch meine Frau Mutter.

Allerdings erzählte sie auch, dass sie immer mehr Autos am Waldesrand parken sieht, also kann es doch nicht sein, dass diese Menschen alle nur Spazierengehen – bei den Mengen sind da sicher schon ein paar Schwammerlsucher dabei. Leider ist dieses Wochenende wieder Badewetter angesagt, also habe ich sicher keine Chance, Maskulino vom See in den Wald zu locken, doch die nächsten bewölkten oder regnerischen Wochenenden kommen sicher bald wieder – da freue ich mich jetzt schon drauf, mit Maskulino und Funny wieder die saftig grünen Wälder zu durchforsten und vielleicht auch die eine oder andere „Kostprobe“ zu ernten.

Funny wartet jetzt schon immer geduldig an ihren Startpositionen auf uns, bis wir mit ihr wieder ein paar Runden durch den Wald drehen.

Und Apropos: Auch Funny liebt Walderdbeeren! Sie pflückt oder schleckt sie direkt von den Pflanzen am Wegesrand oder stielt sie heimlich von den Pflanzen in Mutters Garten.

In diesem Sinne wünsche ich euch reiche, aber doch legale Ernten bei euren nächsten kulinarischen „Jagdausflügen“ und ein schönes, unwetterfreies Wochenende

Gelly

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