Gellysblog

Nr. 2 – Society-Check: Öffentlich unterwegs, Einkaufen, Autofahren und Tourismus

| Keine Kommentare

+++++ Plus:

 

+Den Autofahrern, die mir und meiner Nichte Bella heute, sobald wir uns bei unserer Stadtwanderung in Wien einem Zebrastreifen nur näherten, nett und freundlich den Vorrang gegeben haben, damit wir gleich und sicher die Strasse überqueren konnten.

+ Dem Radfahrer, der heute hinter einer 4-köpfigen englisch sprechenden Touristengruppe (fortgeschrittenes Alter bzw. Mittelalter, eine Frage des Blickwinkels oder des eigenen Alters), die gemütlich mit dem Stadtplan in der Hand am Radweg beim Schwarzenbergplatz spaziert sind, nur sanft seine Fahrradklingel betätigt hat und langsam Slalom gefahren ist, ohne dass er nur ein Schimpfwort gesprochen bzw. geschrien hat und dabei sogar noch gelächelt hat.

 

+ Dem Kunden in der Trafik, der dem Verkäufer drauf aufmerksam gemacht hat, dass er statt 20 Cent fälschlicherweise 2 Euro Retourgeld zurückgegeben hatte und dadurch die Kassa dann wieder stimmte.

P.S.: Im Gegensatz zu anderen Erlebnissen, die ich früher hatte. Manche Leute freuen sich über den Fehler des Kassierers oder Kellners und stecken das zu viel zurückgegebene Geld ein und fühlen sich so, als ob sie im Lotto gewonnen haben, vermischt mit ein wenig Schadenfreude.

 

+ Dem alten Mann mit Gehstock, der sich trotz seines hohen Alters und sichtlich mühsamer Bewegungskoordination bemühte, auf seiner Doppelbank im Bus noch Platz für meine Nichte Bella zu machen und ganz nett zur Seite gerückt ist. Meine Nichte Bella war fast peinlich berührt, denn das passiert nicht oft, setzte sich dankbar hin und lächelte.

 

+ Dem jungen Supermarktkassier, der zu uns 3 Damen (2 davon über 40) „hallo“, „tschüss“ und „schönen Tag noch“ sagte. Meine Miteinkäuferin über 40 fühlte sich dann doch geehrt und meinte, wahrscheinlich schaue sie noch so jugendlich aus und lächelte.

 

 

— Minus:

– Heute habe ich wirklich kein Minus erlebt, also besten Dank dafür. Also muss ich eines vom Montag hervorgraben.

Wieder mal das Autofahren: Ein Minus für den Autofahrer, der auf der Südautobahn zwischen Wien und Baden einige km weit mit eingeschaltetem linken Blinker gefahren ist. Viele Autofahrer waren dadurch verunsichert und trauten sich nicht überholen, wobei es dann wieder einmal zum „Bremsverkehr“ kam, der ja nicht ungefährlich ist. Dieser Verkehrsteilnehmer hat auf jedem Fall nicht vorgehabt, die Spur zu wechseln. Er hatte einfach vergessen, seinen Blinker auszuschalten und damit uns Mitbenutzer der Autobahn ziemlich in die Irre geführt.

 

– Gestern gab´s noch ein Minus, das mir schon öfter passiert ist. Eigentlich wollten wir am Neusiedlersee eine Übernachtungsradtour machen. Wir wären 6 Erwachsene und ein Kind gewesen. Die Tour war extra unter der Woche (Donnerstag bis Freitag) geplant, aus Rücksicht auf die Tourismusbetriebe, denn wir wollten ihnen und den anderen eventuellen Urlaubern freie Zimmer am Wochendende gönnen.

Es ist uns nicht gelungen, in Illmitz, ein Zimmer für eine Nacht zu bekommen. Die Quartiere waren nicht ausgebucht, man wollte nur den Wochenendgästen und Dauerurlaubern – man träumt von 2-Wochen-Gästen – den Vorrang geben und auf deren Reservierungen warten. Wir fragten am Dienstag für Donnerstag an – anscheindend stimmt das doch: die Hoffnung stirbt zu letzt, meist ist es dann aber schon zu spät.

Das einzige Angebot war ein Hotel um 92 Euro pro Person und Nacht, das war uns dann für unsere Radtour doch zu viel und  entsprach nicht unserer Vorstellung von idyllischen Naturerlebnissen.

 

? Fragezeichen

Warum kann man nicht bei der Zimmervermietung ein paar Euro draufschlagen, um den Aufwand der Zimmerreinigung für eine Nacht entgeltet zu bekommen?

Warum fördert man nicht zumindest rund um Wien und um andere Großsstädte die 2-Tagesgäste? Auch diese könnten zu Stammgästen werden, z.B. jedes Jahr wieder oder auch öfter pro Jahr urlauben.

P.S.: Wir jammern alle über zu wenig Geld und dass Urlaub teuer ist. Einige Familien wollen aber vielleicht doch zumindest einen 2-Tagesurlaub in der Nähe machen oder brauchen einfach einen Tapetenwechsel, denn dann können sie zumindest sagen, wir waren auf Urlaub im Burgenland.

Wir haben jetzt beschlossen, gar keine Radtour zu machen, als bleibt das Geld, das wir ausgeben wollten bei uns. Schade, wir hatten uns schon sehr darauf gefreut! Vielleicht finden ja zu einem späterem Zeitpunkt flexiblere Unterkunftsgeber, die haben sich dann unsere insgesamt ca. 200 Euro für die Unterkunft redlich verdient und bekommen sicher auch gutes Trinkgeld von uns.

 

Gelly

 

Gellysblog

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.


*