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Unser letzter „Pannonische Herbst“ – Entschleunigung pur

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Unser letztes heuriges Wochenende im Burgenland möchte ich euch nicht vorenthalten, weil ich von der Stimmung dieser einzigartigen Landschaft wieder einmal total beeindruckt war. Vielleicht habt ihr ja an den kommenden Feiertagen auch noch ein wenig Zeit und somit vielleicht auch Lust, das Gebiet rund um den Neusiedlersee zu entdecken und zu genießen.

Mitte Oktober hatten wir uns noch einmal an „unseren“ See begeben und es war herrlich. Ich liebe die Herbst- und auch die Frühlingsstimmung, wenn sich nur mehr vereinzelt Strandbesucher oder Wassersportler rund um oder am See bewegen. Diese Stimmung ist immer einzigartig, man hat nicht andauernd irgendeinen anderen Strandbadbesucher im Bild und anstelle der lachenden Kinder auf der Plattform oder entlang der Abgrenzung haben die Wasservögel wieder ihren Platz zurückerobert. Unzählige Möwen besetzen dann den „Zaun“ im Wasser, die ich mit meiner einfachen Handykamera leider nicht so gut einfangen konnte.

Das Wasser ist wieder klar – vor allem an windstillen Tagen, lädt zum „Platteln“ ein und lässt den einen oder anderen Wasserbewohner am Ufer wieder sichtbar werden. Und auch wenn man die Fische nicht sehen kann, weil sie doch noch zu klein sind oder ihren „neuen“ Freiraum ein wenig weiter weg vom Ufer nutzen, dann kann man vor allem in der Abenddämmerung, die sich ja jetzt schon sehr früh zeigt, wieder unzählige Ringe an der Wasseroberfläche beobachten, was dann auch von der Ferne die vielen Wasserbewohner erahnen lässt.

Und hier gleich noch ein paar Dämmerungsimpressionen für euch:

Falls ihr euch ins Naturseebad Breitenbrunn begeben wollt, könnt ihr derzeit sicher fast ungestört eure Seerunde machen, d.h. den Strand entlang bis zum Leuchtturm, der Surfschule, der Yachtclubeinfahrt und über die Zufahrtsstraße wieder retour gehen.

Als weitere kleine Runde kann man den Parkplatz entlang der Kleingartenhäuser weitergehen und am Ende des Parkplatzes nach dem „Trockenplatz“ für Boote und Bootsleichen die Abzweigung nach rechts nehmen. Dort kann man entweder eine Runde um den Schlammteich gehen oder sich gleich links halten und über den „Schilfweg“ oder wir nennen ihn „Dschungelweg“ bis zu einer Brücke, weiter bis zum Wasserstandsmesser, der „Rangerstation“ und dann zurück zum Radweg gehen. Über die links gelegene lange Gerade könnt ihr wieder zurück zum Parkplatz gelangen oder vorher noch rechts einen Umweg zum Aussichtshochstand machen. Mit ein wenig Glück, wenn ihr euch ruhig verhält, könnt ihr vielleicht sogar das eine oder andere „Getier“ beobachten oder zumindest Zwitschern oder Rascheln hören.

Und als Abschluss wollten wir – vor allem Maskulino und unsere Nachbarin Gudrun – noch einmal Grillen und das im Oktober. Dank der bisher recht angenehmen Temperaturen war das sogar noch einmal möglich. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass wir bis zu einer Nachttemperatur von 10 Grad den Abend noch relativ angenehm im Freien verbringen können. Wie geht das?

Wir kuscheln uns einfach zusammen, sitzen zu fünft oder auch zur mehreren – bis zu 12 Personen waren wir schon – wind- und regengeschützt in unserem Pavillon, der mit durchsichtigen Lkw-Planen auf 3 Seiten geschlossen werden kann. Auf der offenen Seite steht der „Griller“, den wir zur späten Stunde zum Lagerfeuerplatz umfunktionieren. Unter einer Sitzbank wir der Heizstrahler eingeschaltet, nämlich so einer, wie ich ihn von früher kenne, als manche Wohnungsbadezimmer noch mit diesem Ding beheizt wurden. Das Ding hing an der Wand, wurde mit einem Zugband ein- oder ausgeschaltet, strahlte orange und musste Stunden vor dem Benützen des Badezimmers eingeschaltet werden, damit man es grad ein wenig warm hatte.

Als Zusatzheizung nutzen wir an besonders kalten Abenden dann noch eine Wärmelampe, die Markulino mit einem Karabiner an den stützenden Drahtseilen des Pavillons montiert hat. Auf diese Weise, mit all unseren Heizquellen, können wir sogar in der Vor- und Nachsaison noch den einen oder anderen Grillabend – meist mit Gästen oder unseren Nachbarn genießen, ohne zu frieren. Natürlich hilft da auch das meist mildere pannonische Klima mit und dass die Abende am See meist windstill sind, weil sich interessanterweise der Tageswind oft gegen Abend bereits sehr früh zur Ruhe begibt.

Und abseits vom Grillen und Plaudern entdecken dann so manche auch andere Möglichkeiten. So wie unser Nachbarsbub Benjamin, der dann mit seinem Besucherfreund Emil die nähere Umgebung mit der Taschenlampe erkunden wollte. Die Jungs hatten sehr viel Spaß bei ihrer Abenteuertour im der Finsternis. Dann gesellte sich auch unser Nachbar Markus dazu und sie schreckten sich gegenseitig, indem sie sich die Taschenlampe senkrecht an ihr Kinn hielten. Diese von unten beleuchteten Gesichter wirken ziemlich gruselig und hatten uns verfrüht an so manche Halloween Verkleidung erinnert.

Nach ein paar Runden in der Finsternis wurden auch die Jungs ruhiger und begnügten sich mit einem neu entdeckten Spiel, das Gestalten von Schattenfiguren im Lichtkegel der Taschenlampe. Auf einmal machten auch einige andere Gäste mit und wir verbrachten dann alle gemeinsam noch einen total vergnüglichen Abend zum Saisonabschluß.

Jetzt haben wir schon „dichtgemacht,“ das Wasser unseres Wohnwagens abgelassen und die heiklen Stellen mit Frostschutz befüllt. Wir nennen dieses Prozedere winterdicht machen, denn es wird Ende Oktober das Wasser abgedreht und dann kommen wir auf jeden Fall nicht mehr zum Übernachten her. D.h. wir werden erst wieder ab März oder April 2018 unser nächstes Saisonereöffnungsgrillen genießen können.

Und falls wir jetzt noch für einen Tag an den See fahren, z.B. um die Wiese nach dem ersten Frost noch von den Blättern zu befreien, dann speisen wir auswärts und diese Tipps möchte ich euch auch weitergeben. Wir stärken uns bei unseren herbstlichen Tagesausflügen gerne beim

Derzeit ist allerdings im Burgenland „Martiniloben“ angesagt und ich gehe davon aus, dass man rechtzeitig anrufen und reservieren sollte, falls man noch einen Platz in einem guten Restaurant und vielleicht sogar ein traditionelles „Martinigansl“ ergattern will. Ich war zwar beim überall angekündigten Martiniloben noch nie dabei, doch in kann mir vorstellen, dass es an diesen Tagen nicht so ruhig und idyllisch zugeht und ihr eher mit einem Massenauflauf rechnen müsst. Aber das Burgenland ist groß und flach genug, sodass man sicher auch an solchen Tagen abseits von den Weinkellern und Heurigenbetrieben nach Bedarf ein stillen Plätzchen finden kann.

Abgesehen von unserer Seerunde in Breitenbrunn gibt es auch andere Wandermöglichkeiten rund um den See. Falls euer Ausflugstag sehr windig und kalt ist, dann sollte es am Fuß des Leithagebirges vor allem bei Nord- und Westwind eher windgeschützter und somit angenehmer sein, sodass man den Tag trotzdem genießen kann. Hier empfiehlt sich z.B. der Weinlehrpfad in Jois oder der Kirschblütenradweg von Donnerskirchen (Startpunkt in der Nähe der Kirche) Richtung Purbach, den man auch gut zu Fuß erkunden kann. Was euch dort erwartet? Weingärten, Leithagebirge und Seeblick gleichzeitig an einem Ort.

Ich wünsche euch mit oder ohne spannenden oder entspannenden Ausflugszielen noch schöne Herbst- und kommende Feiertage

Gelly

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