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Faschingsmenü mit „grünen Rosen“

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Nachdem in unserer Biokiste von Biomitter diesmal Brokkoli dabei war, kurbelte das als erstes Mal wieder meine Fantasie an. Also machte ich vor dem eigentlichen Kochen noch einen Brokkoli-Gemüsestrauß und musste diesen natürlich sofort fotografieren – sonst glaubt´s mir ja keiner.

Der sah wirklich hübsch aus und wäre doch mal ein essbarer „Blumenstrauß“ als Mitbringsel. Man sagt zwar Eigenlob stinkt, doch diese Idee und dieser schöne Anblick hat mich wirklich begeistert. Diese Vorstellung ist für den Otto-Normalverbraucher vielleicht etwas gewagt und mit folgenden Nebenwirkungen verbunden: Was hat denn die jetzt wieder für komische Ideen? Ist sie jetzt schon total durchgeknallt? Doch die Faschingszeit selbst ist ja auch ein wenig verrückt, in manchen Gegenden begegnet man in diesen Tagen auf jeden Fall mehr „Narren“ als sonst – und wenn´s nur die „Alkoholleichen“, die „Überbleibsel“ vom Vortag oder die an „Hang-over“ erkrankten Personen sind. Da traut man sich dann vielleicht doch z.B. ein neues Experiment wie dieses gerade in der Faschingszeit zu wagen. Die beste Wirkungschance besteht auf jeden Fall bei den Gesunden unter uns und denen, die besonders auf Nachhaltigkeit achten. Vielleicht kann man noch eine Masche aus Schnittlauch oder anderen Kräutern basteln, das wäre doch mal ein netter Gemüsestrauß für die Faschingszeit?

Doch auch die Lebensdauer eines Gemüsestraußes ist nicht von langer Dauer, also suchte ich gleich ein Rezept für die weitere Verwendung aus. Nachdem wir ein faules, gemütliches Wochenende geplant hatten, war mir nach einem „Brunch Samstag“ zuhause und einen Teil davon sollte der Brokkoli beisteuern.

Also entschied ich mich für das Brokkoli-Räucherlachs-Gratin von Chefkoch.de:

http://www.chefkoch.de/rezepte/2603421409044153/Brokkoli-Raeucherlachs-Gratin.html

Dieses war superschnell fertig, besonders deswegen weil wir die einfachen Zutaten (Brokkoli, Räucherlachs, Sahne – in Österreich heißt das allerdings Schlagobers, Eier  und Käse) ohne Schnick-Schnack wieder mal zuhause hatten und ich mir den Weg zum Supermarkt ersparten konnte. Interessanterweise schaute das Gratin bereits im rohen, noch nicht gebackenem Zustand zum Anbeißen aus,

doch dann mussten wir uns doch noch 30 Minuten gedulden, bis unser diesmal warmer Brunch beginnen konnte.

Diese Speise eignet sich aber auch zum Kalt essen und für den kleinen Hunger zwischendurch. Wenn solche Speisen bei uns in der Küche einfach in kleinen Portionen herumstehen, dann greifen wir immer wieder zur Gabel oder zum Löffel und kosten, bis dann gar nichts mehr da ist. Diese griffbereite Zwischenmahlzeit hat sich in den letzten Monaten wirklich bewährt. Seit wir manche Speisen offen in der Küche stehen lassen und nicht gleich im Kühlschrank oder im Tiefkühler verstauen, greifen wir zwischendurch immer wieder zu, um uns einen kleinen Energieschub zu holen. An solchen Tagen brauchen wir dann keine Schokolade und ich kann sogar ganz einfach, ohne Wehmut, auf die sonst von mir so geliebte traditionelle Kaffeejause am Nachmittag verzichten – nur auf den Kaffee noch nicht.

Ebenso als kalter und gesunder Energieschub für Zwischendurch eignet sich das Rezept von Biomitter: Selleriegratin, welches ich euch schon in einem vorigen Beitrag vom 13. Jänner 2017 beschrieben hatte:

http://www.biomitter.at/doku.php?id=rezepte:selleriegratin&s[]=selleriegratin

Wenn wir das in der Küche stehen lassen, ersetzt es so manche Naschattacke mit gesunder Eneregiezufuhr.

Als Vorspeise oder auch zum Brunchen, kann ich zwei Suppen besonders empfehlen, die ebenso in kalter Form zum Essen oder sogar Trinken für Zwischendurch extrem gut geeignet, einfach zuzubereiten sind und noch dazu köstlich schmecken. Wiedermal vom Chefkoch.de die

Apfel-Sellerie-Suppe:

http://www.chefkoch.de/rezepte/489481143039166/Apfel-Sellerie-Suppe.html

Die war Frisch gekocht zwar toll, aber zum Trinken, als kleiner Energieschub – quasi als Smoothie für zwischendurch – hat sie mich noch mehr begeistert.

Und dann war ich noch ganz stolz, eine sehr wärmende und kräftigende Suppe, die Kartoffel-Lauch Suppe gekocht zu haben.

http://www.biomitter.at/doku.php?id=rezepte:kartoffel-lauch-suppe&s[]=kartoffel&s[]=lauch

Zur Freude von Maskulino war da auch endlich wieder Speck dabei, wobei ich mich diesmal für eine sehr magere Variante, bereits vorgewürfelt verpackt und gekauft – entschieden hatte. Doch für ihn reichte es wieder mal dazu aus, um nicht nur die Bewertung oder Note: „das schmeckt interessant“, zu vergeben, denn in seinen Worten (versucht ein wenig netter auszudrücken), ist das eigentlich maximal ein genügend.

Manchmal kommt auch die Formulierung: „satt hat es gemacht“ – das ist dann eher ein Nicht Genügend. Zum Glück höre ich das in letzter Zeit immer seltener, und wenn, meist nur dann, wenn Maskulino – nachdem ich oft nur Gemüse gekocht hatte – schon einen Fleischentzug hat, da kann man kochen was man will, es wird nie eine bessere Benotung geben, außer es ist Fleisch. Da sind die Geschmäcker halt verschieden! Für diese speckhaltige Suppe gab es sogar die Benotung: hmm, scheckt sehr gut! Wobei damit waren wahrscheinlich nicht meine Kochkünste sondern der Geschmack des Specks gemeint.

Möglicherweise ist die Kartoffel-Lauch Suppe am ehesten typisch Österreichisch oder zumindest traditionell, auf jeden Fall ist sie das in meiner Ursprungsfamilie. Denn wie´s manchmal so ist: Wir aßen uns 2 Tage lang an der Suppe satt, die wirklich sehr gut war und als wir dann am nächsten Tag zu meiner Frau Mutter kamen und zum Essen eingeladen waren, was gab´s? Kartoffel-Lauch Suppe vom Vortag. Also wenn ich das gewusst hätte, hätte ich doch eine Portion zuhause eingefroren. Obwohl ihre zwar anders, aber auch sehr gut war. Da spielt nur wieder meine Persönlichkeit rein, ich habe halt doch gerne Abwechslung in meinem Leben – besonders in der Küche.

Gleichzeitig ist das ein kleines Phenomen in meiner Familie: Obwohl meine Schwester, meine Frau Mutter und ich doch teilweise einige km-weit auseinanderwohnen und uns zumindest nicht täglich sehen oder hören, gibt es interessanterweise immer wieder parallelen zwischen uns. Oft kochen wir ähnliche Dinge, obwohl wir nicht darüber geredet hatten. Am lustigsten war einmal ein Valentinstag, wo meine Frau Mutter und ich uns gegenseitig dieselben Blumen – nämlich genau dieselben – und natürlich im selben Geschäft gekauft hatten und uns diese dann gegenseitig geschenkt hatten. Also war´s dann eigentlich nur ein Austausch, doch der Wille hatte gezählt!

Irgendwie auch wieder schön, dass man trotz Entfernungen von Familie und Freunden, manchmal doch mehr Ähnlichkeiten im Verhalten und in Gewohnheiten oder Vorlieben entdeckt, als man gedacht hat. Nicht nur bei den traditionellen Speisen und das ist gut, wunderbar und manchmal zum Schmunzeln.

Deswegen ist es auch so schwer, uns von so manchen Gewohnheiten zu verabschieden, denn manche sind sehr tief verwurzelt und man hat ja schon jahrelang trainiert, täglich und alle Jahre wieder alles Gleich zu machen, so wie immer. Nur von einer Gewohnheit kann ich mich immer noch nicht trennen: Die Faschingskrapfen habe es mir angetan!

Früher hatte meine Frau Mutter diese sogar noch selbst gemacht, nämlich im Schmalz schwimmend herausgebacken. Wir durften dann aus Papier Formen schneiden, meist Sterne, diese dann drauflegen und Staubzucker (oder für meine Leser aus Deutschland: Puderzucker) drüberstreuen. Das Endergebnis waren dann unsere selbst gemachten Sternenkrapfen. Leider konnten wir es oft gar nicht mehr warten, bis sie erkaltet sind und verspeisten so manche – die nicht so gut gelungenen waren – gleich direkt in der Küche. Zum Glück waren manche dann doch ein wenig oval oder zu viel bestreut, wie es halt bei „handmade“ Produkten so ist, sodass wir immer genug Kostproben zur Verfügung hatten. Die vielen Kostproben haben sich dann leider oft mit immensem Druck in unseren Mägen festgehalten, ja, ja, die liebe Gier und Ungeduld in uns tut uns oft selbst nichts Gutes!

Diese Tradition hat sich schon geändert: Sogar meine Frau Mutter kauft die Krapfen bereits bei der Bäckerei Fischböck und ich fahre gern zum ehemaligen besten Krapfenbäcker in Wien, der Bäckerei Groissböck, wo man im 10. Bezirk, dem Krapfenbäcker in diesen Tagen sogar noch manchmal life bei der Arbeit in der Auslage zusehen kann. Ein Kunde hatte mir vor ein paar Tagen einen Ströck Krapfen angeboten, auch nicht schlecht. Die Bewertung und die Beurteilung des besten Krapfens werden immer wieder zu einem jährlichen Wettbewerb, manche können sogar ewig darüber philosophieren! Für mich stimmt: Hauptsache Frisch und am besten mit Handarbeit und vor allem mit Liebe gemacht!

Daher freut sich meine Waage schon, wenn die Faschingszeit vorbei ist. Doch bei dem Gedanken an Heringsschmaus für die Tage danach, rinnt mir jetzt schon das Wasser im Munde zusammen und ich freue mich schon darauf, die verschiedenen Rezepte für die „Fastenzeit“ auszuprobieren.

Ich wünsche euch noch ein schöne „närrische“ Faschingszeit

Gelly

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