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Ist blinken neuerdings verboten?

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Da ich diese Woche wieder mal eine Horrorfahrt, d.h. Slalom, Bremsen und Ausweichen am Wiener Gürtel zwischen Gumpendorferstraße und Heiligenstädter Straße hinter mir habe, möchte ich hier mal das Thema Blinken zum Thema machen. Einmal pro Minute habe ich einen nichtblinkenden Autofahrer gesehen, d.h. das wären pro Tag Einnahmen von ca. 25,000 Euro und somit pro Jahr mehr als 9 Millionen Euro, die „Vater“ Staat bei Kontrolle und Anzeige dieses Verkehrsdeliktes einnehmen könnte.

Und irgendwie habe ich das Gefühl es wird immer schlimmer. Wir Autofahrer ärgern uns täglich gegenseitig, bewusst oder unbewusst behindern wir unsere „Mitfahrer“ oder sie uns und das ganz Besonders auf den vielbevölkerten Hauptverkehrsrouten. Auf jeden Fall entstehen durch das vermehrte oder sich eingeschlichene Nicht Blinken immer wieder gefährliche Situationen, die dann mit Hupen, Schimpfen, Verfolgen, absichtlich schneiden, auffahren oder vorfahren und absichtlich bremsen enden.

D.h. wenn alle Fahrer und Mitfahrer der Wiener Polizei Autos, die ja sowieso an fast jeder Ecke stehen, vor allem in Kleinbussen versteckt, einfach nur die nicht Blinker fotografieren oder was auch immer tun könnten, um das Delikt zur Anzeige zu bringen, könnten für die Staatskassa in nur kurzer Zeit viele Einnahmen generiert werden.

Und wenn man dann noch so nebenbei alle notiert, die noch immer ihr Handy in der Hand halten und ohne Freisprecheinrichtung telefonieren oder die Radfahrer, die kein Handzeichen geben aufhält – ist ja ähnlich wie nicht blinken – und die besonders „cleveren“ Fußgeher, die bei jeder Ampel auf den „Behindertenknopf“ drücken, nur weil sie nicht warten wollen, nämlich auch dann, wenn sie eigentlich gar keine Eile haben, dann wäre auf einmal ganz viel Geld in der Staatskasse, dass dann wiederum auch den „braven“ Bürgern zu Gute kommen könnte.

Ich verstehe es, dass man z.B. am Gürtel auf der Triesterstraße oder auf der Tangente, nicht jede Person aufhalten kann, um die mindestens 35 Euro zu kassieren, denn da hätten wir sicher ein totales Verkehrschaos und noch mehr Ärger und Wut bei den Verkehrsteilnehmern. Doch ich denke es muss doch einfache und effektive Möglichkeiten geben, diese immer mehr werdenden Nichtblinkfahrer zum Zahlen zu verpflichten.

Also nochmals zum Einprägen: Auf einer meist 3-spurigen Strecke von ca. 20 Minuten habe ich mehr als 20 Autofahrer vor mir gesehen, die die Fahrspur wechselten, ohne zu blinken – also einen pro Minute!

Wenn das dann 2 gleichzeitig machen, die sich zum selben Zeitpunkt in Richtung mittlere Fahrspur begeben möchten, dann ist das jedes Mal ein richtiger Krimi. Meist gibt einer nach,  checkt es noch rechtzeitig und zieht sich wieder zurück. Ganz dämlich finde ich dann, wenn der, der sich behindert gefühlt hat – obwohl er nicht geblinkt hat – aus Trotz oder Ärger nochmals die Fahrspur wechselt und zuerst mehrfach andeutet, die Fahrspur zu wechseln, ohne es zu tun. Und all das nur, um seinigen vorigen Behinderer oder Abbremser zu ärgern und als Draufgabe dann noch genau vor ihm ganz langsam zu fahren und mehrfach ohne Gründe die Bremse zu betätigen.

Normalerweise findet man auf dieser Strecke gar keinen Platz für solche Spielchen und es ist auch nicht der richtige Platz dafür, doch mit Zorn und Wut findet sich anscheinend auf einmal überall ein Weg. Vielleicht findet man ja auch wieder mal die Zeit, den Blinker zu betätigen, um das Risiko von Herzklopfen, Ärger, Hupkonzerten, eventuellen Sach- oder sogar Personenschäden doch wieder ein wenig zu reduzieren.

Ich bin überzeugt davon und ich wünsche es mir, dass, wenn wir unserem Blinkverhalten wieder mehr Aufmerksamkeit schenken, das Autofahren auf diesen High Used Places vielleicht doch wieder ein wenig stressfreier wird.

Anscheinend bin ich nicht die einzige, der dieses Phänomen auffällt, denn in der Autorevue vom 21.10.2016 wurde auch von der Blinker-Erhebung des ÖAMTC vom September 2016 berichtet. Angeblich wurden 14.300 Lenker bei Abbiegen beobachtet. Auch hier wurde festgestellt, dass nur 62% richtig blinken, d.h. man hätte 5434 Mal 35 Euro kassieren können, also sind uns da über 190.000 Euro für den „Vater“ Staat durch die Lappen gegangen.

Laut Wikipedia hat die meist befahrenste Straße Wien, die Südosttangente, ein Verkehrsaufkommen von 170.000 Fahrzeugen pro Tag. Und auch dort muss man sicher öfter die Spur wechseln. Daher stelle ich jetzt einmal die Theorie auf, dass auch dort ca. ein Drittel der Verkehrsteilnehmer bei Spurwechsel meist nicht oder zu spät blinkt. D.h. falls diese Vergehen geahndet werden würden, könnte man pro Tag fast 2 Millionen Euro einnehmen, das wären dann 730 Millionen Euro pro Jahr.

Also ich bin absolut dafür, dass man für die „Sanierung“ unseres „Österreichbudgets“ nichts andauernd etwas Neues erfinden muss, sondern einfach nur die Delikte, die eh schon da sind, einfach nur verfolgen und somit auch kassieren sollte, wie z.B. das Nichtblinken, das kein Handzeichen geben oder ohne Behinderung, den Behindertenknopf an der Fußgängerampel zu drücken.

Ich blinke – zumindest meistens:

Und wenn durch einmal mehr „richtiges“ blinken, der eine oder andere Unfall, ein Sachschaden oder sogar eine Verletzung verhindert werden kann, dagegen kann doch keiner was haben, oder?

Und was ist die Folge? Weniger Verletzungen, weniger Leid und weniger Kosten für unser Gesundheitssystem, was ja auch nicht schaden kann und hoffentlich dann uns allen zu Gute kommt.

Ich wünsche euch auf jeden Fall eine unfallfreie Fahrt und die Gewohnheit und manchmal vielleicht auch die Intuition, den Blinker genau im richtigen Moment zu betätigen, um schlimmeres zu verhindern, somit uns alle vor Wut, Ärger, Leid und Verletzungen zu schützen.

Gute Fahrt wünscht Gelly

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