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Wollt ihr Schnee oder viele Misthaufen?

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Nachdem ich endlich wieder fit bin und mehr Spaziergänge mache, wurde ich gleich wieder mit der Unachtsamkeit und Bequemlichkeit so mancher meiner Mitmenschen konfrontiert. Ich wollte gestern noch die letzten Schneereste betrachten – das Wunder der Natur – und was habe ich gesehen? Schmutz und Müll everywhere, …

Es ist mir nicht gelungen, einen Schneehaufen oder einen Fotospot mit Schnee zu finden, in dem sich nicht irgendein Müll befunden hat. Von Zigarettenstummeln bis zu Zuckerlpapierln, von leeren Flaschen oder Dosen, von Taschentüchern und leeren Chipspackungen habe ich alles und noch viel mehr gesehen. Ich hatte zwar nur eine kleine Runde gemacht, doch, wenn ich am Weg, den Müll eingesammelt hätte, wäre dieser sicher schwerer als mein eigenes Körpergewicht gewesen.

Und ich kann das einfach nicht verstehen! Der meiste Müll befand sich ganz in der Nähe eines Mistkübels, die ja hier in Wien eh an jedem Hauseck zu finden sind. Sind die paar Schritte – oft nur ein paar cm bis zum nächsten Mülleimer schon zu weit? Sind wir schon so bequem?

Gestern war noch dazu der perfekte Tag, um einen Schneemann zu bauen. Doch nirgends in meiner Wohnumgebung konnte ich ein paar Meter reinen Schnee finden. Falls man hier beginnt einen Schneemann zu bauen, wird dieser sicher ein Müllschneemann, dekoriert mit Tschikstummeln, klebenden Kaugummis, allen möglichen Verpackungen und im schlimmsten Fall sogar mit Glasscherben oder Aludosen, die verletzen können. Wollt ihr das eueren Kindern für die Zukunft mitgeben? Für mich ist das keine rosige Zukunft!

Anscheinend wollen einige den Müll heimlich in den Schnee werfen, so als ob dieser dann verschluckt werden würde. Doch das lernt man doch schon spätestens im Kindergarten – der ja jetzt sogar verpflichtend für alle ist -, dass der Schnee auch irgendwann wieder schmilzt und dann alles darunter Versteckte wieder zum Vorschein kommt, was gerade jetzt in Wien passiert.

Eigentlich wollte ich Ausschau nach den ersten Frühlingsblumen halten, die ja bei diesen angenehmen Temperaturen, hoffentlich nicht mehr lange auf sich warten lassen. Doch immer, wenn mein Auge etwas erhaschte, waren das irgendwelche Müllreste – viel gesehen, nur leider nicht das, was ich mir eigentlich erhoffte.

Auch vor dem Supermarkt war ich von den vielen Bodenmarkierungen wieder mal schockiert:

Egal wo ich meinen Blick hin schweifen ließ, überall markierten Kaugummireste den Boden, obwohl nur wenige Meter weiter ein Müllkübel gestanden hätte. Bei dem Anblick stellte ich mir dann noch vor, wenn sich einer von den frischen in dem Profil meiner Winterschuhe verkleben würde – ihh, grausig! Wollen wir und das gegenseitig wirklich antun?

Ebenso ist mir das Urinieren von Mensch und Tier im öffentlichem Raum auch ein Dorn im Aug, nachdem ich in den letzten Tagen gleich 3 Erlebnisse beobachtet habe, die mich wirklich zum Kopfschütteln und keinem wohligem Gefühl im Magen gebracht haben.

Eine Hundebesitzerin sah geduldig zu – direkt vor meinen Augen, wie ihr kleiner Schoßhund die Säule in unserem Eingangsbereich benutzte, um sich zu erleichtern. D.h. wir anderen Mieter können dann wieder mit unseren immer steigenden Betriebskosten auch diese Reinigungs- und Ausmalarbeiten bezahlen, die solche Leute verursachen.

Und noch eine Hundebesitzern verließ grad das Wohnhaus und ihr kleiner Liebling stand ganz interessiert, direkt vor der Türe, nämlich genau dort, wo jeder, der das Haus betritt oder verlässt, genau in diese riesige gelbe Lacke hineinsteigt und erleichterte sich! Ich war hin und her gerissen, zwischen dem Ärger über diese Rücksichtslosigkeit und mein Mitleid für den Hund, der sicher vor dieser Notdurft, sehr lange alleine gelassen wurde, bis es dann schon soooo eilig war.

Und dann noch ein Mensch: Als ich gestern in bei einer viel Benutzten und mit vielen Menschen bevölkerten Straßenbahnstation vorbeiging – die mit den Glasvierecken, damit man sich bei Regen drunter stellen kann -, musste ich auf einmal, als ich die Ecke dieser Station passierte, zur Seite hüpfen. Denn ein Mann benutzte diesen „Glasbau“ um sich mitten am Tag dort zu erleichtern. Nachdem er anscheinend das Ziel verfehlte, schoss der Strahl auf einmal auf mich zu. Zum Glück war ich schon munter und aufmerksam, sodass ich grad noch zu Seite springen konnte und trocken blieb. Auch dort gab´s ganz in der Nähe öffentliche Toiletten, die man benutzen hätte können, …

Auch in unserem Haus, bin ich immer wieder überrascht, wo unsere Nachbarn ihren Müll deponieren – leider oft nicht an den dafür vorgesehenen Containern, sondern genau dort, wo man ihn grad loswerden möchte. Denn wenn ein paar Schritte weiter noch 5 Container frei sind, wird auch bei uns der erste immer mehr und mehr vollgestopft, bis er übergeht oder manchmal der neue Müll sogar daneben abgestellt.

Ich hoffe, dass ich mit diesem Beitrag, den einen oder anderen von euch dazu motivieren kann, bei dringenden Entsorgungsbedürfnissen doch noch den einen oder anderen Schritt bis zum nächsten dafür vorgesehenen Platz zu tun. Am meisten wünsche ich mir das von den jetzigen Kindern, die ja die Zukunft unserer Welt am meisten bestimmen werden und von den Eltern und Bezugspersonen, ihnen ein gutes, sauberes Vorbild zu sein.

Eine saubere Zukunft wünscht euch

Gelly

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P.S.: Lieber hätte ich euch über freudigere Erlebnisse und Beobachtungen von meinem gestrigen „Frühlingsspaziergang“ berichtet, doch leider ist das die Realität und die sollte man nicht immer verdrängen und nur durch die rosarote Brille schauen. Wenn wir nicht bei uns selbst beginnen, wird sich nie was ändern, …

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