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Pflanzenkinderstube in unserer Loggia

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Normalerweise würden wir jetzt schon am Neusiedlersee sein und uns die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, doch wie ihr sicher alle schon bemerkt habt, ist heuer im April 2017 alles anders. Noch vor ein paar Tagen hatten wir sogar Schnee in Wien und Umgebung und das gar nicht so wenig. Die Bädereröffnung am Montag, den 1. Mai wird wahrscheinlich trotzdem stattfinden, doch da werden sicher nur die ganz harten Typen die Saison mit dem Plantschen eröffnen und ich bin da sicher nicht dabei!

Und wie jeden Frühling kann es Maskulino gar nicht erwarten bis er die Tage und Abende endlich wieder in unserem Wochenenddomizil verbringen kann. Doch bei diesen Temperaturen bringen mich keine 10 Pferde dorthin (auch keine 170 PS), also haben wir heuer schon recht früh mit einem Plan B begonnen.

Bereits im Februar oder März hat Maskulino beschlossen, wir züchten heuer Tomaten selbst. Normalerweise kaufen wir im April schon fertige Tomatenpflanzen von denen dann manche die Eisheiligen nicht überleben. Also setzen wir dann nochmals nach und freuen uns im Sommer über die Ernte der gartenfrischen selbst gepflegten Tomaten. Doch meist ist die größte Ernte erst dann zu erwarten, wenn die Nächte schon wieder frostig werden. So warten wir sehnlich auf die ersten selbst gepflückten Tomaten und wenn dann endlich eine ausreichende Menge für unseren 2-Personen-Haushalt vorhanden ist, verlassen wir unser Domizil und die Pflanzen mit den restlichen Tomaten erfrieren meist.

Also haben wir schon früh, als die ersten heurigen Sonnenstrahlen unsere Loggia zumindest am Nachmittag aufwärmten, begonnen auf unserer verglasten Loggia, ein kleines Mini-Fertigteil-Glashaus (eigentlich ein Plastikhaus) mit Aufzuchterde und Samen zu befüllen. Und siehe da, es hat funktioniert. Nach ein paar Tagen entwickelten sich schon die ersten Pflänzchen. Wir säten Tomaten, Kürbis und Zucchini aus. Nicht alle Samen konnten das Licht der Welt erblicken, einige schafften es nicht. Doch die anderen gedeihten so prächtig, dass wir bald den Plastikdeckel entfernen mussten, damit sie auch den Platz finden konnten, um in die Höhe zu wachsen.

Und bald mussten wir dann schon umtopfen, damit die Pflanzen nicht begannen, sich gegenseitig in ihrer Entwicklung zu behindern. Also kam Maskulino auf die glorreiche Idee, die besonders großen Pflanzen, die kleinen Tomaten-, Kürbis- und Zucchinipflanzen einzeln in eine Zwischenstation, einen mit Erde gefüllten Joghurtbecher, zu platzieren. Zu meinem Leid, denn diese Becher hatte ich gesammelt, damit ich immer Vorrat für meinen nächsten „Becherkuchen“ habe. Leider müssen unsere Gäste derzeit mit gekaufter Mehlspeise vorliebnehmen, bis ich wieder genug leere Plastikbecher für meinen selbstgebackenen Becherkuchen habe – ich gestehe, der Becherkuchen ist der einzige Kuchen, den ich selbst backe und der immer gelingt, deswegen sind mir diese Becher auch so heilig.

Die größten Pflanzen durften sich auch schon über frische Luft freuen, Maskulino hat sie gleich, sobald er glaubte, sie können schon von Mo-Fr alleine sein, ins Burgenland übersiedelt. Nach einer Woche war er dann ganz enttäuscht, weil wieder eine Kaltfront sein Pflanzvorhaben eingebremst hat. Also kam wieder Plan B und unsere Freiluftpflanzen wurden mit einem selbstgebasteltem „Glashaus“ wieder verbarrikadiert und geschützt und bleiben solange drin, bis das Wetter endlich die natürliche Wachstumsphase einleitet.

Also jetzt haben wir Pflanzen auch im Burgenland, doch wir sehen sie nicht, weil sie hinter diesem Gebilde versteckt sind. Natürlich werden sie vollautomatisch bewässert und beim nächsten Frühlingswetter lassen wir uns dann überraschen, was sich dahinter getan hat.

Dafür sprießen unsere Pflanzen auf der Loggia, wir haben jetzt schon so viele und wissen gar nicht mehr wohin damit. Also ich glaube sobald auch das Wetter kapiert hat, dass es Frühling ist, werden wir als Gastgeschenk immer eine Pflanze für Freie mitnehmen, die liebevoll Indoor vorgepflegt wurde.

Und gut war es, dass wir diesmal vorsichtiger waren. Erstens war das „Selbstzüchten“ recht günstig und hat wirklich Freude gemacht. So hatten wir täglich das Gefühl, dass sich die Sommersaison bald nähert, denn ohne diese Pflanzen auf unserer Loggia, würde ich jetzt glauben, es ist November. Und wahrscheinlich werden wir heuer mit weniger als den jährlichen 100 Euro auskommen, wenn wir die Gesamtausstattung für unseren kleinen Garten einkaufen, also war dieser Plan eigentlich nur eine Win-Situation für uns.

Nachdem es heuer auch noch zu kalt ist, um den Bedarf für unser 2. Grundnahrungsmittel für den Sommer zu pflanzen, haben wir unsere Pflanzenzucht gleich noch um Pflücksalat und Rucula erweitert. Da haben wir allerdings bereits kleine Setzlinge gekauft und ihnen Erde, Wasser, Raum und hoffentlich die passenden Temperaturen gegeben, damit sie sich schon gut auf ihre Freiluftsaison vorbereiten können.

Einmal haben wir den eigenen Pflücksalat sogar schon geerntet und 3 Personen mit dieser gesunden Beilage versorgt und es schmeckte köstlich. Selbst zubereitet hat schon was, doch selbst gepflückt und dann sogar noch selbst aufgezogen schmeckt natürlich am allerbesten, auf jeden Fall fühlt es sich so an.

Also wenn auch ihr nicht auf den Frühling warten wollt, bis er sich draußen zeigt, vielleicht könnt ihr euch ja auch mit ein paar Pflanzen auf die wärmere Zeit vorbereiten. Und die Helligkeit am Fensterbrett oder in der Nähe des Fensters sollte schon ausreichen, um den einen oder anderen Samen bereits jetzt schon zu ermuntern, das Licht der Erde erblicken zu wollen. Bei uns gedeiht jetzt bereits alles prächtig und wir freuen uns schon auf unsere nächsten Ernten – der Rucula ist bald dran.

Ich wünsche euch erfolgreiches und freudiges vorübergehendes Indoor Pflanzenzüchten und ein schönes Wochenende mit angenehmen Alternativprogramm anstelle der Badesaisoneröffnung.

Einen grünen Daumen wünscht euch

Gelly

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