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Der Berg ruft – Geburtstagsfest auf 2049m Seehöhe – 1. Etappe

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Dank meiner lieben Freundin Carmen, die ihre 50er Feier im kleinen Kreis auf der Fischerhütte am Schneeberg gefeiert hat, bin ich Flachländerin auch wieder Mal in alpine Gefilde gekommen. Es war nicht nur ein Geburtstagsfest, sondern ein wunderbares Erlebnis mit vielen „Wau“ Momenten, aber auch Schwitzen, Zittern und Dankbarkeit waren mit dabei.

Zuerst möchte ich mich nochmals bei Carmen bedanken, dass sie mich als hochalpintauglich eingestuft hat, denn nur die Freunde, die diese Einschätzung bestanden, durften auch mit dabei sein. Und ursprünglich war ja nur eine kurze Wanderung angedacht, doch so wie es in den Höhen manchmal ist, spielt einem der Berg und das Wetter da manchmal üble Spielchen, also wurde das Wochenende doch zu einem Abenteuer.

Es begann alles ganz easy, wir reservierten Plätze am Salamander, der Bahn, die sich von Puchberg am Schneeberg auf den Hochschneeberg schlängelt. Wir mussten nur mindestens eine halbe Stunde vorher, also vor 9 Uhr am Bahnhof sein, damit unsere Plätze nicht anderwärtig vergeben wurden, doch das hatten wir vorerst einmal geschafft.

Gut organisiert und geordnet bestiegen wir mit unseren „Übernachtungsrucksäcken“ und Wanderstöcken bepackt zur gleichen Zeit wie viele andere Fahrgäste auch den Zug. Die Mitfahrer waren aus verschiedenen Ländern, anscheinend auch ein paar Urlauber und meist nur von leichtem Gepäck begleitet, also scheinbar eher Tagesgäste, die auch einmal bequem über alpines Gelände spazieren wollten – daher waren die Ansagen des Tonbandes auch mehrsprachig!

Einer der ersten Stopps war die „Buchtelstation“ bei der Haltestelle Baumgartner. Viele Menschen strömten während des 5-minütigen Stopps zu dem Kiosk, um schnell eine Buchtel zu kaufen, für die diese Station anscheinend berühmt ist. Ich hatte zwar auch Lust auf eine Buchtel, doch mit der Aussicht auf die bevorstehende Gipfelbesteigung wollte ich mich mit dieser „Bombe“ nicht den Magen voll füllen, denn sonst würde mir der Anstieg vielleicht zu schwer fallen – meist werde ich nach „schwerem“ Essen nämlich sehr müde und das wäre bei einer Gipfelbesteigung nicht so passend.

Pünktlich nach 5 Minuten setzte sich der Salamanderzug wieder in Bewegung um sich weiter den Berg hinauf zu schlängeln. Leider hatte eine Dame die Zeit nicht eingehalten und man sah sie ganz verzweifelt noch hinter dem Zug herlaufen. Anscheinend war sie ums Eck hinter das Haus gegangen, also konnte sie der Zugsführer nicht sehen. Er glaubte alle Buchtelkäufer sind schon wieder da und sobald er losgefahren war, hörte man schon ein paar Fahrgäste auf Englisch schreien „Stop“ und dann noch „my wife“, … und eine Dame lief ganz verzweifelt dem Zug hinterher. Tja, so kann`s gehen, wenn man sich nicht an die Fahrpläne hält, doch zum Glück kam der nächste Zug bereits nach 30 Minuten, mit dem dann auch „the wife“ noch den Berg „besteigen“ konnte.

Oben angekommen marschierten wir gleich los, denn wir wollten ja eher den Berg als die Menschenmengen betrachten. Also schnell weiter zum Damböckhaus, das laut Beschreibung von der Bergstation in ca. 20 Minuten zu erreichen ist. Dort waren wir aufgrund unseres schnellen Schrittes, denn wir hatten ja mit Carmen eine erfahrene Bergsteigerin mit, die uns den richtigen Weg zeigte, fast die ersten Gäste und konnten in Ruhe unser zweites Frühstück genießen und dabei beobachten, wie sich die Berghütte schnell füllte.

Nachdem wir noch ein wenig Zeit hatten, bis die anderen Gäste, die den Berg nicht mit dem Salamander sondern zu Fuß erklommen hatten, erzwangen wir den ersten Gipfel, den Waxriegel. Das ist eigentlich nur ein kleiner Hügel zwischen der Bergstation und dem Damböckhaus, doch auch dort steht ein Gipfelkreuz, mit dem man dann seine Ausflugsfotos schmücken kann.

Doch was mich noch mehr interessiert hat, waren die Almblumen. Der erfahrene Bergretter Franz, der auch mit uns auf der Hütte war, hat uns genau den Weg zu noch blühendem Edelweiß erklärt und dank Maskulinos scharfem Auge konnten wir sie ganz schnell finden. Wunderschön und mitten auf der Wiese, ich musste nicht einmal einen Felsen erklimmen, um den Edelweiß zu fotografieren, schon ein Luxus. Danke Franz für den tollen Tipp! Und zu meiner Begeisterung blühte grad noch viel mehr

Nach der 2. Stärkung und gemütlichem Beisammensein im Damböckhaus ging´s weiter rauf auf den Berg. Die Fischerhütte konnte man schon sehen und auch ein paar Schneereste mitten im August waren noch in Sichtweite. Die erste Hürde waren die Kühe, die beschlossen, mitten auf dem breiten Weg für alle Wanderer zu rasten oder einfach mal zu schauen, was denn heute da los ist. Sie bewegten sich urlange Zeit nicht weg und es war recht interessant, wie freudig, ängstlich oder auch übermütig so manche Wanderer das Hindernis der großen Kuhherde betrachteten. Unsere erfahrenen Bergretter führten uns, so wie es alle nachahmen sollten in genügend großem Abstand über die Wiesen rund um die Herde.

An dieser Stelle war ich sehr froh, dass keine freilaufenden Hunde mehr in der Nähe waren, denn einen Hund-Stier oder Hund-Mutterkuhkampf auf der Alm brauche ich nicht unbedingt mitansehen. Dort kamen wir einmal gut und sicher vorbei. Und genau am steilsten Anstieg kam die Sonne dann so richtig raus, obwohl eigentlich Regen angesagt war. Als ich meine Schweißtropfen schon fließen spürte, wusste ich in diesem Moment nicht, ob mir für den Anstieg nicht leichter Regen lieber wäre. Aber lieber nicht, denn bei den neben dem Weg liegenden Felsen weiß man ja nie, was bei Regen passiert. Also lieber schwitzen und bei einer kleinen Verschnaufpause das faszinierende „Felsleben“ auf ca. 2000m Seehöhe fotografieren:

 

Nach ca. 45 Minuten glücklich oben angekommen konnten wir sogar noch auf der sonnigen gut besuchten Terrasse der Fischerhütte unser Mittagessen genießen. Super Aussicht, tolles Getränke- und Speiseangebot und unglaublich aber wahr, sogar das Weinangebot war spitze!

Der 360 Grad Rundumblick der von dort möglich ist, ist schon sehr faszinierend. Dank unserer erfahrenen Bergleute und des Sonnenlochs konnten wir sogar den Neusiedlersee, die Schneealm und den Ötscher sehen und Wien erahnen. Also ein Blick ins Burgenland, in die Steiermark und in weite Teile Niederösterreichs ist von diesem faszinierenden Platz aus möglich.Bei diesem Start freuten wir uns schon auf das Beziehen unserer 2-er und 4-er Zimmer auf über 2000m Seehöhe.

Vielleicht wollt ihr ja auch einmal einen Ausflug mit Bewegung und Höhenmeter machen – meine Fitnessuhr hat sich sehr darüber gefreut – und die Fischerhütte am Schneeberg besuchen. Und wie´s uns weiter erging, erzähle ich euch gerne im Teil 2 unseres Schneebergabenteuers …

Ich wünsche euch schöne Wanderungen in netter Gesellschaft mit ein paar Höhenmetern wie z.B. auf den Schneeberg

Gelly

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P.S.: Und schon alleine wegen des Sonnenuntergangs – aber nicht nur – würde ich dort jederzeit gerne nochmals übernachten!

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