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Mehrtageswanderungen oder Pilgern

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Aus aktuellem Anlass möchte ich mich diesem neuen oder vielleicht doch schon Jahrtausende alten Trend widmen. Immer mehr Personen aus meinem Bekanntenkreis, haben sich in den letzten Jahren Mehrtageswanderungen z.B. nach Mariazell, den Johannesweg im Mühlviertel, den österreichischen Jakobsweg die Wachau entlang oder sogar den bekannten spanischen Jakobsweg nach Santiago de Compostela vorgenommen und alle von ihnen sind an ihrem Ziel angekommen. Viele gehen in Gruppen, manche sogar alleine, was ich noch viel mehr bewundere. Ich gratuliere euch dazu!

Eigentlich unvorstellbar, dass Personen ohne besonderes Training und Vorbereitung auf einmal so an ihre Grenzen gehen können. Leider habe ich dieses Ziel noch nicht geschafft. Seit 2 Sommern habe ich mir das vorgenommen, doch es war anscheinend noch nicht der richtige Zeitpunkt. Für dieses Projekt, welches für mich auf jeden Fall eine große Überwindung ist bräuchte ich auf jeden Fall noch die passende Begleitperson oder auch mehrere. Alleine gehe ich das sicher nicht.

Meine Freundin Carmen hatte mir letzten Sonntag ein Bild von ihrem Ziel Mariazell geschickt und sie war so nett, mir auch ein paar ihrer Gedanken mitzuteilen, die ich hier zitieren werde, um vielleicht mir und auch euch dieses besondere Erlebnis mit anscheinend hohem Suchtpotential und großer Faszination noch schmackhafter zu machen.

Carmen hatte vorher trainiert, da sie wie bei allem, was sie angeht, einen Trainingsplan oder ein Konzept hat. Das wäre der erste Tipp: Wenn ein Termin feststeht, hat man auch einen Grund und ist motivierter, die Fitness für dieses Datum zu erhöhen, denn jeder will ans Ziel kommen und schafft das auch, wie das viele Beispiele zeigen.

„Der Kopf wird total frei, es stellt sich ein Rhythmus ein, alles geht langsamer (auch wenn man subjektiv schnell geht, um in der Gruppe mitzuhalten.“ Wenn´s mal anstrengend bergauf ging, stellt sie sich einfach vor, sie sitze auf ihrem Pferd und dieses trägt sie jetzt hinauf. Durch dieses innere Bild erschien der Aufstieg gleich weniger anstrengend. „Einfaches wird wichtig: Trinken, gute Jause. Danach führt man sich vielleicht ein wenig steif in den Beinen, aber glücklich, es geschafft zu haben.“ Danach ist sie jetzt so motiviert, weiter zu machen, um ihre Fitness zu erhalten und ihre innere Ruhe zu bewahren.

Es ist wirklich unglaublich und faszinierend wie

 

meine Freundin Carmen, ihr Freund Horst und deren BergrettungskollegeInnen die 3-Tages-Wanderung nach Mariazell

meine Schulkollegin Bernadette alleine ihre 3-Tages-Wanderung nach Mariazell

meine Nachbarin Sarah den Mehrtagesweg nach Mariazell

mein Kollege Hubert mit seinem Sohn (Unterstufe) den Johannesweg in 2 Tagen

meine Freundin Gina und ihr Mann Wolfram den 2-Tages-Wachauer-Jakobsweg

meine Yogalehrerin Bianca und ihr Freund regelmäßig einzelne Etappen von Mehrtageswanderungen ab Wien bis ???

meine Nachbarin Babette ihre jährlichen Wanderreisen in verschiedenen Ländern

meine Freundin Patrizia x-fach den Weg nach Mariazell, zu anderen Walfahrtsorten und weitere Mehrtages-Höhenwege

eine Kundin von mir in sechs Wochen Urlaub den Weg nach Santiago de Compostela

eine weitere Kundin von mir alleingehend wochenlange Trails in Amerika und Kanada

 

schafften. Ich spreche meine Hochachtung für euch aus und gebe die Hoffnung nicht auf, dass ich die Reise auch einmal beginne. Einen Satz möchte ich hier noch zitieren, den 2 Personen, die ihr Ziel erreicht haben, unabhängig voneinander gesagt haben: „Ich bin jetzt fit wie ein Turnschuh“. Was auch immer das bedeutet, ich habe noch keine Vorstellung davon, deswegen habe ich die Reise auch noch nicht begonnen.

Also wie ihr seht, habe auch ich Pläne, die ich diesen Sommer nicht verwirklichen konnte. Doch es gibt ja auch noch andere Jahreszeiten – z.B. die Winterwanderung rund um den Neusiedlersee finde ich auch sehr faszinierend. Hier sind die Teilnehmer Tag und Nacht unterwegs, das wäre für mich dann schon Extremsport.

Als nächstes kommt der Herbst – in nicht Mal mehr einer Woche ist es soweit. Wäre das nicht ein guter Zeitpunkt, die Wanderschuhe aus dem untersten Eck des Kellers oder eures Abstellraumes zu holen? Vielleicht findet ihr ja noch einen Rucksack und eine Trinkflasche? Die lustige Regenpelerine – unter der wir alle gleich aussehen, und nur durch die oft lustigen Farben unterschiedlich wirken – könnte sich ja auch noch irgendwo versteckt haben, oder?

Die Wanderschuhe freuen sich sicher über ein paar Stunden frische Luft. Vieleicht mal eine, dann zwei, dann einen Hügel hoch, um eine bessere Aussicht zu haben, vielleicht auch noch ein paar Minuten in der kostenfreie Waschstraße im Regen. Ich stelle mir grad vor, was meine Wanderschuhe gerne sehen wollen, ich glaube da gäbe es ein paar tolle Plätze zu entdecken. So manche Pilgerunterkünfte oder Wanderhotels freuen sich sicher auf euer Kommen.

Es würde mich freuen, wenn ihr hier berichten könntet, welche Plätze ihr euren Wanderschuhen gezeigt habt. Vielleicht könnt ihr uns Spätstarter ja doch noch motivieren, auch auf diesen Zug aufzuspringen. Gut Ding braucht zwar Weile, aber keine Eile, doch schon kleine Schritte bringen uns dem Ziel näher, wir sollten halt nur irgendwann beginnen.

Viel Freude bei Gehen (Schritte, Stockwerke und Schwitzminuten sind inklusive) und euren meditativen nächsten Pilgerwegen oder Wanderungen, mit interessanten Ausblicken und Begegnungen und gutem Wetter wünscht euch

Gelly

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