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Maikonzerte „unplugged“ – ganz ohne Instrumente

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Egal wo man derzeit seine Wege geht, an vielen Plätzen hört man kostenlose Musik aus dem Wasser, aus den Bäumen, vom Gestrüpp oder vom Himmel ertönen. Manche Glückliche von uns brauchen auch nur die Fenster zu öffnen und schon ertönt Vogelgezwitscher.

Genau diese Phänomene finde ich sehr faszinierend, vor allem wenn man dann das Glück hat, ein paar Schwärme oder Kolonien zu entdecken – also ein richtiges Konzert erleben darf. Die Chancen erhöhen sich allerdings sehr, wenn man das Häusereck verlässt und seine Entdeckungskreise ausweitet.

Noch mehr Chance, nämlich einen Joker mit sehr hohen Gewinnchancen für kostenlose Konzertkarten, bekommt man dann, wenn man sich nicht im Auto, sondern zu Fuß oder mit dem Rad auf Konzertschauplatzsuche begibt. Sicher habt ihr schon eure eigenen Geheimrezepte notiert, durch Mundpropaganda erfahren, den idealen Platz auf einen der Milliarden Postings im Netz entdeckt und habt selbst schon eine Ahnung, wo man derzeit welche Geräusche mit Freikarten genießen kann. Mein Lieblingsplatz im Frühling ist eindeutig der Schilfgürtel rund um den Neusiedlersee, dort entdecke ich immer sehr beeindruckende Konzertdarbietungen.

Das besonders Spannende daran ist, dass fast jede Woche eine andere Darbietung vorgetragen wird. Und wer die Vorstellung dieses Wochenende versäumt, hat Pech gehabt und muss sich vielleicht bis zum nächsten Frühling gedulden. Denn es gibt Zeiten, da wird gequakt, geträllert oder ein Wellenrauschen inszeniert und einen Tag später ist der „Solist“ entweder schon weitergezogen, ein Teil des Chors hat sich schon verabschiedet und eine neue Bühne gesucht oder das Rauschen verschwindet, weil der Wind einschläft.

Die meisten Konzerte werden in den Morgenstunden oder in den Abendstunden abgehalten, nur manche übereifrigen Interpreten üben unermüdlich den ganzen Tag über. Bei Windstille oder an windgeschützten Plätzen finden und sammeln sich die meisten Künstler, um ihre Darbietung vorzutragen. Und falls ihr nicht nur hören, sondern die Sänger auch sehen wollt, dazu eignet sich eine windstille Stelle. Sobald das Nebengeräusch des Windes weg ist, trauen sich die Künstler nämlich wieder die Bühne zu betreten und zeigen sich auch vor dem Vorhang (das Schilf), um sich nicht nur akustisch, sondern auch visuell bewundern zu lassen.

Und hier ein paar Beispiele, die vielleicht dazu motivieren, das eine oder andere Konzert zu besuchen. Um sich die besten Plätze zu sichern, sollte man sich allerdings schon ein wenig abseits der Hauptstraßen bewegen.

Froschkonzert, Vogelkonzert, der gemeinsame Chor und das Brunnenplätschern unseres neuen Pools für Wasserscheue – also für mich:

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Oder habt ihr eher Lust auf ein Wellen- oder Windkonzert?

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Dieses Wochenende wird es am See allerdings zumindest wellentechnisch etwas ruhiger werden, denn es ist Nordwind angesagt – falls der Wetterbericht diesmal stimmt. Und bei Nordwind liegt unser Wochenenddomizil teils im Windschatten des Leihagebirges und die Wellen sind an unserer Seeseite kleiner. Die Kiter treffen sich bei diesen Wetterbedingungen dann gerne am anderen Seeufer, daher werden wir dieses Wochenende voraussichtlich zumindest kein Windgeräusch von den unzähligen Drachen am Himmel hören.

Dafür haben sicher die Insekten wieder Hochsaison – auch die ersten Libellen habe ich heuer schon gesichtet. Rund um so manche blühenden Köstlichkeiten sind jetzt schon viele Summ- und Brummkonzerte hörbar – vormittags haben bei der Glyzinie die „Rüsselkäfer“ ihren Auftritt und nachmittags die Hummeln. Die Bienen waren dafür vor zwei Wochen bei den blühenden Obstbäumen im Glück – davon habe ich aber leider keinen Konzertmitschnitt gemacht.

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Dieses Vergnügen haben wir in unseren städtischen Gemäuern nicht oft – dafür hat sich gestern eine Hornisse bis in die Nähe meines Schreibtisches verirrt, auch sie veranstaltete ein Brummkonzert – deswegen habe ich sie überhaupt registriert. Zum Glück, denn so konnte ich rechtzeitig alle anderen Türen zur Wohnung schließen, hoffen, dass sie ohne meine Mithilfe wieder ihren Weg nach draußen findet und nicht die Idee hat, direkt an meinem Arbeitsplatz ein Nest zu bauen. Zu meiner Freude hat die Brummerin nach ein paar Minuten den von mir „ausgeschilderten“ Fluchtweg durch das geöffnete Fester entdeckt, sodass ich wieder beruhigt und konzentriert weiterarbeiten konnte.

Und für die Nachtschwärmer, die bis in die Abendstunden unterwegs sind, wird in diesem Monat Mai – etwas verspätet, aber doch – vielleicht das eine oder andere Himmelstrommelkonzert zu entdecken sein – so wie am Mittwochabend (2.5.2018) rund um Wien inklusive Bühnenbeleuchtung, die mich fast an eine Lasershow erinnerte. Bei diesem Abendprogramm verzichtet sogar Maskulino auf seinen vielgeliebten Fernsehabend: Ein kostenloses Gewitterkonzert inklusive Blitzkino, wie mein Nachbar Freddy diese besonderen Abende nennt.

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Ich wünsche euch an diesem Wochenende viele Naturerlebnisse und ein gutes Gespür beim Entdecken der besten Locations für die unzähligen kostenlosen „Mai-Konzerte“.

Alles Liebe von Gelly

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P.S.: Wo sind eure Lieblingsschauplätze für kostenlose „unplugged Open Air Konzerte“ ohne Instrumente?

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