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Die ersten Zensuren – weniger ist mehr!

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Heute musste ich mich schon wieder einmal von ganz viel Text trennen. Ich schreibe einfach zu viel, zu ausführlich und wiederhole mich sehr oft. Am Blog ist das vielleicht kein großes Problem, da kann man schnell wieder wegklicken oder weiterscrollen. Doch in einem Buch, sollte man sich vielleicht doch auf die wesentlichsten Inhalte konzentrieren, damit der Schmöker dann in gebundener Form nicht unendlich dick und vor allem viel zu schwer wird.

Der Platz in der Cloud ist scheinbar unbegrenzt und lässt vielleicht auch zu viel Spielraum, den ich gerne ausnütze. Allerdings sollte ich es lernen, mich zumindest beim Schreiben unseres Buches auf das Wesentliche zu konzentrieren. Dabei habe ich schon sehr viel von Christinas Erfahrung und Konsequenz profitiert und werde hoffentlich auch selbst bald die Fähigkeit des Fokussierens ein wenig mehr als bisher beherrschen und dazulernen. Mein schon fast fertiges Kapitel über Hunger und Durst hatte schon 15 Seiten bis Christinas Korrekturlesen und die Kürzung erfolgte – und schon waren es nur mehr 11 Seiten. Sie hat wirklich die Gabe, die Dinge auf den Punkt zu bringen und dafür bewundere ich sie.

Ich bin auch sehr dankbar, dass sie die Zensuren übernimmt, denn außer dem Thema Ernährung sollen ja noch viele andere Themen im Buch Platz haben, die uns und vielleicht auch andere in der „Mitte?“ des Lebens besonders beschäftigen. Daher ist es wichtig zu kürzen, damit Raum für alle anderen wesentlichen Dinge geschaffen wird, auch wenn wir sicher nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erheben, denn das wäre eine Anmaßung.

Christina hat heute bereits sehr vieles aus dem Kapitel mit einem meiner Lieblingsthemen gestrichen – sie legt ganz besonderen Wert darauf, dass wir in unserem Buch nicht urteilen, sondern nur auf unsere eigenen Erfahrungen und derer unserer Interviewpartner berufen.

Ich konnte mich beim Konzept vom Kapitel Ernährung natürlich nicht zurückhalten, habe wieder viel zu viel Senf dazugegeben und diesen auch gleich mit meinem zweiten Lieblingsthema Bewegung und dem Gesellschaftsphänomen Vitamin-D-Mangel verknüpft. Und Christina hatte recht: Dieser Text – eine bunte Mischung aus allem, was mich grad beschäftigt hatte, hat im Kapitel „Hunger und Durst“ gar nichts zu suchen – es bleiben ja noch die 11 anderen Seiten mit den sachlicheren und passenderen Schilderungen zu diesem Themenbereich.

Und nachdem ich im Loslassen von Texten noch nicht so routiniert bin, habe ich beschlossen, mich von den geschriebenen Worten und Sätzen auf diese Weise zu verabschieden, indem ich euch mit dem zensurierten, also schon gestrichenen Passagen, einen kleinen Vorgeschmack auf unseren noch viel besseren und nicht urteilenden Buchtext zu geben. Gabrielas Zitat kommt noch vor, doch der Text danach wurde gelöscht und wird in unserem Buch nicht vorkommen. Auch ich werde ab jetzt versuchen noch penibler Ratschläge und Wertungen zu unterlassen – zumindest im Buch – am Blog kann ich mich leider oft schwer zurückhalten:

Weil ich keine gröberen Probleme habe, esse ich, was mir schmeckt, (Gabriela). 

Zensurierter Text – ersatzlos gestrichen:

„Und genau Gabrielas Beispiel bringt mich zu den detaillierteren Beobachtungen, die ich seit ich mich mit dem Thema Ernährung und Bewegung beschäftige, mache, nämlich die Tatsache: „Von Nix kommt nix“, was für einen Großteil von uns zutrifft, außer man leidet wirklich an einer „Krankheit“, die man selbst nicht verhindern oder beeinflussen kann. 

Man braucht z.B. nur die Einkaufwägen und die Fahrer dieser genauer beobachten. Meist ist der Inhalt und die Packungsgröße der gekauften Waren direkt proportional mit dem Körperumfang der Einkäufer. Oft sind es auch die versteckten Dinge, die sich auf das Körpergewicht auswirken. Ich kenne z.B. einige Personen, die zwar beim Mittagstisch so tun, als ob sie nur wenig zu sich nehmen, dafür aber davor oder danach sich immer wieder heimlich bedienen und so manche Dinge scheinbar ohne Zeugen auf einmal aus dem Kühlschrank oder der Naschkiste verschwinden. 

Es ist nicht unbedingt notwendig auf alles zu verzichten – auch die Menge macht´s. Für mich z.B. unvorstellbar ist, einen großen Eisbecher zu essen und sich dann für die „Reise“ noch ein Schleckeis mitzunehmen. Oder ein Erlebnis, dass ich auch nie vergessen werde: Ein Tischnachbar hat sich bei einer gemeinsamen Jause einmal eine Scheibe von sagenhaften 3cm Käse abgeschnitten und diese verzehrt – und es blieb nicht bei der einen. Wenn ich mir eine Scheibe von einem Käselaib runterschneide, dann versuche ich diese so schmal als möglich zu portionieren oder dicke Scheiben zumindest zu würfeln, um diese dann in kleinen Portionen zu mir zu nehmen.  

Genauso ähnlich ist es bei der Wurstsemmel an der Theke eines Supermarktes. Ich versuche immer, eine schlanke Verkäuferin zu erwischen, denn da habe ich die Chance, eine Semmel mit z.B. nur 4 dag Käse zu erstehen. Sobald der Verkäufer fülliger ist, geht dieser scheinbar davon aus, dass auch der Kunde ca. 10 dag Käse in seine Mittagssemmel braucht. Und wenn man sagt, bitte wenig Inhalt, dann wird das immer sehr individuell gehandhabt und aus 5 dag können schnell 3 oder auch 7 werden. 

Am besten man spricht gleich von einer Mengenangabe, denn schmal oder wenig scheint sehr relativ zu sein und wirklich von den individuellen eigenen Gewohnheiten der Person abhängig zu sein. Ich habe schon z.B. Leberkässemmeln mit 5 dag bis gefühlt einem halben Kilo Inhalt gesehen. Das ist einer der Gründe, warum ich mir meine Mittagsjause manchmal selbst vorbereite und wie in alten Zeiten, mein Jausenbrot oder meine Obstration mithabe, damit ich nicht in Versuchung gerate, mich den üblichen Mengen, die angeboten und verkauft werden, auszuliefern. 

Und ja – manchmal braucht man auch einen Kick oder ein Feedback von außen! Nachdem ich wegen meiner geringen Ausdauer schon manchmal gehänselt wurde, „Gelly, du hast ja ein Tempo wie eine Pensionistin und schnaufst schon bei der kleinsten Anstrengung“, begann ich dann irgendwann selbst mir wirklich ernsthaft Gedanken über meinen Fitnesszustand zu machen. 

Besonders die eigene Familie traut einem oft gar nichts zu. Doch das wollte ich nicht auf mir sitzen lassen und mein Trotz wurde wieder wach, um das Gegenteil beweisen zu können. Mittlerweile konnte ich schon zeigen, dass sich Übung bezahlt macht und ich bleibe bei sportlichen Aktivitäten nicht automatisch das Schlusslicht der Familie, manchmal kämpfe ich mich schon ein paar Plätze nach vorne.  

Heute kann ich mir ein Leben ohne längere Spaziergänge, Stiegen gehen, ausgiebige Radtouren oder Wanderungen nicht mehr vorstellen. Und Übung macht den Meister! Ein besonders erhebendes Gefühl ist für mich, dass ich jetzt schon so manche Steigung zu Fuß oder mit dem Rad schaffe, bei der ich noch vor ein paar Jahren w. o. gegeben hätte oder abgestiegen wäre und geschoben hätte. 

Worauf ich zusätzlich sehr stolz bin, dass ich in den letzten zwei Wintern kein Vitamin D mehr benötigte, um meine Abwehrkräfte zu stärken, wobei ich dieses im Herbst immer testen lasse, um dann von meinem Arzt die richtige Dosis bestimmen zu lassen. 

Wie durch ein Wunder – nein es war kein Wunder, sondern meine vermehrten Bewegungseinheiten in der frischen Luft und somit ein „zufälliger“ Nebeneffekt – gebe ich jetzt meinem Körper im Sommer immer ausreichend Möglichkeiten, seine Speicher aufzufüllen, sodass er dann genug Nahrung (Vitamine) vorrätig hat, um mich gesund und fit durch die Winterzeit zu begleiten?“

Und was lerne ich selbst daraus? Loslassen, Blogartikel sichern, posten, aufstehen, PC abdrehen und raus in die Sonne, nachdem uns das anscheinend erste sonnige, schöne Frühlingswochenende in diesem Jahr bevorsteht. Ich mache mich bereit für einen Ausflug aufs Land ohne PC-Versuchung, darüber werden sich meine steifen Knochen und eingerasteten Muskeln sicher sehr freuen. Einen Dank an meine Freundin Patrizia – ein verspätetes Geburtstagsgeschenk zu meinem 50er, der schon über ein Jahr her ist – wir düsen ab ins Südburgenland, die Nordic Walking Stöcke und die Sonnencreme mit im Gepäck.

Meine Devise für dieses Wochenende: Bewegung, Entspannung, Vitamin D tanken, Natur und gesunde kulinarische Köstlichkeiten genießen!

Alles Liebe und schönes Wochenende wünscht

Gelly

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P.S.: Keine Sorge, ich bin überzeugt, dass unser Buch trotzdem amüsant und bunt genug wird, auch oder gerade weil wir versuchen, uns auf das Wesentlichste zu konzentrieren – die guten Bewertungen über unsere ersten Leseproben stimmen uns zuversichtlich und motivieren uns, weiter dranzubleiben und das Beste draus zu machen, …

So wie ich bei meinen Spaziergängen auch nicht die ganze Lage- und Wegbeschreibung liefere, sondern meist nur die Fotos von den Highlights zur Verfügung stelle, um euch zu motivieren, vielleicht auch mal selbst auf Motivsuche zu gehen – das Wochenende ruft und schreit schon danach!

 

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